Mit der neuen «Café Bar FLOR» ist im Erdgeschoss des Sorell Boutique Hotels der Geist der 30er-Jahre im Zürcher Seefeld neu erwacht. Inspiriert von der Kreativität der Künstlerinnen und Künstler jener Zeit hat die im Quartier ansässige Innenarchitektin Leslie Nader in Zusammenarbeit mit dem Sorell und Partnerinnen und Partnern aus der Nachbarschaft einen neuen Begegnungsort geschaffen. Ein Wohnzimmer, das lokale und nachhaltige Werte sowohl ins Quartier als auch in die Welt hinaus trägt.
In der neuen «Café Bar FLOR» ist der Geist der 30er-Jahre im Zürcher Seefeld neu erwacht. Foto: Roman Weyeneth
Das Seefeld gehört zu den beliebtesten und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Quartieren Zürichs. Mit dem Opernhaus am einen und dem Strandbad Tiefenbrunnen am anderen Ende, der langen Seepromenade und den vielen Geschäften, Galerien, Museen, Hotels und Restaurants widerspiegelt es den kulturellen Charme der größten Schweizer Stadt. Mittendrin befindet sich das Viersterne-Boutique-Hotel Seefeld der Sorell-Hotelgruppe, das mit seiner großzügigen Fensterfront die Blicke auf sich zieht.
Mit dem Umbau des Erdgeschosses sollte den Hotelgästen und der Nachbarschaft noch mehr als bisher ein stilvoller und moderner Rückzugsort mitten im Trendquartier geboten werden. Deshalb wurde die Café Bar FLOR geschaffen, die sich als "Dein Wohnzimmer im Seefeld" präsentiert. Hoteldirektor Marco Grossi, seit 23 Jahren Gastgeber des Hotels, und Nicole Thurnherr nahmen dafür die lokal ansässige und auf Gastronomie und Hospitality spezialisierte Innenarchitektin Leslie Nader zur Seite. In Zusammenarbeit mit weiteren Partnerinnen und Partnern aus der Nachbarschaft wird die Lobby mit dem Gastbereich verschmolzen und zur neuen «Café Bar FLOR» umgestaltet.
Lobby und Café verschmelzen sich im Erdgeschoss des Seefeld Hotels zu einer stimmigen Einheit. Foto: Roman Weyeneth
Ein Wohnzimmer für die Kunst und das Quartier
Die Innenarchitektur des 230 m² großen Erdgeschosses erzählt die Geschichte des Quartiers und seiner Nähe zum See. Die 1930er-Jahre, als das Gebäude errichtet wurde und das Seefeld entlang der Seepromenade ein Treffpunkt vieler Kunstschaffender war, dienten als Inspiration für das Design. Mit warmen Farben, die durch kräftige Blau- und Orangetöne in der Möblierung akzentuiert werden, sowie sanften Formen wird der Geist jener Zeit eingefangen. Dies zeigt sich beispielsweise in den handgemalten Designertapeten und Spiegeln an der Bar, dem auffälligen Teppich in der Lobby sowie in gemusterten Textilien.
Lobby und Café verschmelzen sich im Erdgeschoss des Seefeld Hotels zu einer stimmigen Einheit. Foto: Roman Weyeneth
Ein besonderes Highlight sind die Lampen, entworfen von der Jungdesignerin Umaj Barth und im 3D-Drucker hergestellt, die als leuchtende Kunstwerke an der Decke der Café Bar thronen. Platz für Kunst findet sich auch an den Wänden entlang der großstädtischen Fensterfront, wo besondere Werke von Kunstschaffenden aus dem Quartier oder der Region ausgestellt werden. Unterschiedlich hohe Tische, bequeme Sessel und gemütliche Sitznischen schaffen in der Café Bar ein Ambiente, das den Gästen aus nah und fern das Gefühl gibt, in ihrem Wohnzimmer im Seefeld zu sein.
Die von der Jungdesignerin Umaj Barth entworfenen 3D-Deckenlampen, die neu bezogenen Saarinen-Stühle aus der Pariser UNESCO-Zentrale und die Kunstwerke regionaler Künstler reflektieren den Charme der 30er-Jahre. Foto: Roman Weyeneth
Bewusst nachhaltig
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in der Gestaltung des neuen Erdgeschosses. In einem Upcycling-Projekt werden ehemalige Kantinenteller aus den ZFV-Betrieben von der Keramikerin Sibylle Meier – passend zum Farb- und Formenkonzept – zu einzigartigen Stücken umgestaltet. Eine Vintagekommode vom Woodlove Atelier im Seefeld wird aufgefrischt und bietet nun Platz für die Kaffeemaschine.
Warme Farben, sanfte Formen und starke Kontraste interpretieren die Geschichte des Quartiers und seiner Nähe zum See. Foto: Roman Weyeneth
Neben der Kommode befindet sich ein Vintage-Bücherregal, in dem ein gelesenes Buch gegen ein neues ausgetauscht werden kann. Ein perfektes Upcycling sind auch die Eero Saarinen Stühle von Knoll International, die seit 1958 in der UNESCO-Zentrale in Paris im Einsatz waren. Neu bezogen haben diese in der Café Bar FLOR ihr zweites Leben erhalten und schreiben ein weiteres Stück Designgeschichte.
Foto: Roman Weyeneth
Von der Nachbarschaft gestaltet
Nachhaltigkeit und Respekt vor der Geschichte spiegeln sich auch in dem Entscheid wider, die Umbauarbeiten mit Handwerksbetrieben und Unternehmen aus dem Quartier zu realisieren. Die Schreinerei Wieland, die vor 136 Jahren nur einen Häuserblock entfernt gegründet wurde und in der fünften Generation geführt wird, arbeitet Hand in Hand mit den Innenarchitektinnen von Nader Interior.
Die Café Bar FLOR und das Hotel Seefeld befinden sich in einem Gebäude aus den 30er-Jahren im Zürcher Seefeld. Foto: Zingg-Lamprecht
Weitere Möbel stammen von Robine Reolon, Inhaberin von Raum Reolon, die sich mit ihren Einrichtungskonzepten und hochwertigen Designobjekten im Quartier etabliert hat. Sämtliche Kissen und Vorhänge sind ebenfalls in Zürich handgefertigt.
Das Projekt
Auftraggeberin: ZFV-Unternehmungen
Standort: Stadt Zürich, Seefeld-Quartier (Kreis 8)
Auftrag: Innenarchitektur und Innenausbau des Erdgeschosses, (SIA-Phase 31 bis 53)
Innenarchitektur: Nader Interior
Projektpartner:
Schreinerei Wieland (Schreinerarbeiten)
Raum Reolon (Möblierung)
Umaj Barth, Designerlampe
Dudu Tobler, Kissen und Vorhänge
Umgebaute Flächen: 230 m2
Fertigstellung: 2024